Petition: Stoppt das Kraftwerk Tumpen-Habichen!

Während im Land Tirol eine COVID19-bedingte bundeslandweite Ausgangssperre gilt, wurde still und heimlich ohne Anrainer vorab zu informieren mit den Bauarbeiten für das seit Jahren umstrittene Kraftwerk Tumpen-Habichen an der bisher freifließenden Ötztaler Ache begonnen. Die Kraftwerksbetreiber können ungehindert Wildfluss und Landschaft - und damit auch eine weltberühmte Kajakstrecke - zerstören und Projektgegner haben keine Möglichkeit öffentlich und physisch dagegen zu protestieren. Es ist völlig unverständlich wie der naturschutzrechtliche Bescheid für das Kraftwerk in einem ökologisch so besonderen und seltenen Flussabschnitt der Ötztaler Ache jemals positiv ausfallen konnte.

Unterschreibe die Petition an die verantwortlichen Landespolitiker um diese Schweinerei zu stoppen und lies die Presseaussendung von der Initiative von WET – Wildwasser Erhalten Tirol, unterstützt vom Free Rivers Fund, von WWF Österreich und der "Bürgerinitiative gegen Wasserkraftanlage Tumpen".

Bitte mache auch mit bei der Email-Aktion und warnt die Tiroler Landesregierung, dass sie mit der Genehmigung dieses Kraftwerks gegen die Europäische Wasserrahmenrichtlinie verstößt! E-Mail Vorlage und email Adressen findet ihr HIER

 

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Petitionsstart: „Stoppt das Kraftwerk Tumpen-Habichen!“

++ Breite Allianz gegen die Verbauung der freifließenden Ötztaler Ache: Land Tirol darf illegale Flussverbauung nicht zulassen ++ Erfolgreiches Startwochenende mit über 5.000 Unterschriften

 

Ötz und Umhausen / Innsbruck, am 27. März 2020. Vor zwei Wochen begannen im Schatten der Corona-Krise im Tiroler Ötztal völlig unerwartet und ohne Anrainerinnen und Anrainer vorab zu informieren die Bauarbeiten für das seit Jahren umstrittene Kraftwerk Tumpen-Habichen. „Während es für Projektkritiker in Tirol nicht mehr möglich ist, die Gemeindegrenzen zu überqueren geschweige denn öffentliche Versammlungen abzuhalten, dürfen die Kraftwerksbetreiber weiterhin ungehindert mit dem Bau fortfahren - und das trotz offener Rechtsfragen, ungeklärter Beschwerden und ohne rechtskräftige Bewilligung“, kritisiert Marieke Vogt von Wildwasser Erhalten Tirol (WET). Der gemeinnützige Verein richtet daher eine Petition an LH-Stvin. Ingrid Felipe und LH-Stv. Josef Geisler und fordert darin den sofortigen Stopp des Kraftwerkbaus. Unterstützt wird die Initative von der lokalen Bürgerinitiative gegen Wasserstau Tumpen sowie von der Umweltschutzorganisation WWF Österreich.

Die Initiatoren der Online-Petition über change.org fordern von der Tiroler Landesregierung den Stopp der nicht genehmigten Baustelle sowie eine Absage der naturzerstörerischen Kraftwerkspläne an der Ötztaler Ache. „Wir fordern das Land Tirol auf, die Bauarbeiten mit sofortiger Wirkung zu stoppen und das Kraftwerk ein für alle Mal zu verhindern, um den einzigartigen Gewässerabschnitt als Natur- und Naherholungsraum, sowie zum Schutz der Anrainer zu erhalten!“, so der Petitionstext.

Weltberühmte Kajak-Strecke betroffen

Konkret plant die Ötztaler Wasserkraft GmbH (bestehend aus Gemeinde Ötz, Gemeinde Umhausen, Auer Beteiligungs GmbH und TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG) ein Ausleitungskraftwerk im oberen Ötztal mit einem Staubecken in Tumpen. Beim betroffenenen Flussabschnitt - der „Wellerbrücke“ - handelt es sich um eine weltberühmte Kajak-Strecke. „Hier wurde jahrelang die offizielle Weltmeisterschaft im Extrem-Kajak-Rennen ausgetragen. Mit dem Bau des Kraftwerks wäre daran jedoch nicht mehr zu denken“, sagt Marieke Vogt von WET. Der obere Teil der Wellerbrückenstrecke würde durch die Ausleitung wegfallen. Im verbleibenden Teil, ab der Wiedereinleitung, unterläge die Wasserführung nicht mehr natürlichen Schwankungen, sondern den Gesetzen des Strommarktes.

Erstes Kraftwerk in einem frei fließenden Wildfluss

„Es wäre das erste Kraftwerk in der sonst frei fließenden Ache. Wildflüsse wie die Ötztaler Ache sind in ganz Österreich zu einer Seltenheit geworden“, warnt Marianne Götsch, WWF-Sprecherin für Gewässerschutz. „Mit der Ausleitung der Achstürze, der Gefällestufe zwischen Tumpen und Habichen, würde ein einzigartiger und ökologisch seltener Gewässerabschnitt für immer verloren gehen. Daher setzt sich der WWF Österreich seit Jahren gegen die Verbauung dieser wertvollen Flussstrecke ein und unterstützt die Petition von Wildwasser Erhalten Tirol.“

Warnung vor erhöhter Hochwassergefahr

Für die Anwohner bedeutet das Kraftwerk auch ernsthafte Sicherheitsbedenken. „Im Bereich des geplanten Staubeckens müssen wir mit einer erhöhten Hochwassergefahr für Tumpen und Habichen rechnen. Darüber hinaus liegt das geplante Staubecken im Murengebiet“, sagt Alfred Kuen von der Bürgerinitiative gegen Wasserstau Tumpen. „Für uns ist völlig unverständlich, wie ein derart überfallartiger Baubeginn ohne Information und Bauverhandlung überhaupt sein darf, während es uns als Gegnern des Kraftwerks aufgrund der Corona-Krise nicht möglich ist, öffentlich zu protestieren. Es scheint so, als würden die Projektbetreiber die Situation ausnutzen, um uns vor vollendete Tatsachen zu stellen.“

Die Online-Petition kann absofot unterschrieben werden

 

Rückfragen & Kontakt:

Marieke Vogt
Free Rivers Fund
Tel.: +43 699 160 380 58
E-Mail: mail@freerivers.org

Marianne Götsch
WWF Österreich
Sprecherin Gewässerschutz
Tel.: +43 676 834 88 309
E-Mail: marianne.goetsch@wwf.at