Neretva-Wissenschaftswoche 2023 - Vorläufiger Bericht

Die Neretva-Wissenschaftswoche 2023 fand vom 30. Mai bis 7. Juni statt. Ein buntes Team von 62 Wissenschaftler*innen aus 17 Ländern versammelte sich in der kleinen Ortschaft Ulog, um zur Erhaltung des Flusses Neretva beizutragen. Begleitet wurden sie von Journalist*innen, Fotograf*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen. Verschiedene unabhängige Teams erforschten unterschiedliche Gebiete am und um den Fluss, um ein tieferes Verständnis für bestimmte Lebensräume zu erlangen, bedrohte Standorte hervorzuheben und terrestrische und aquatische Lebensräume zu integrieren.

Die Wissenschaftler*innen untersuchten über 15 Tier- und Pflanzengruppen. Sie untersuchten Fische, aquatische Makroinvertebraten, Vögel, Amphibien, Reptilien, große Säugetiere, Fledermäuse, die unterirdische Fauna, wirbellose Landtiere, Libellen, Spinnen, Wasserkäfer, Motten, Schmetterlinge, Grashüpfer und Grillen. Wir hatten auch ein starkes Team von Botaniker*innen, Dendrochronolog*innen und Spezialist*innen für Moose und Pilze. Schließlich untersuchte ein soziokulturelles Team die sozialen Werte der Neretva, die Bedeutung des Flusses für die Einheimischen und auch für die Wissenschaftler*innen: Sie erforschten die Motivation und die Triebkräfte für unsere Schutzbemühungen.

Hier haben wir die vorläufigen Ergebnisse der Neretva-Wissenschaftswoche 2023 zusammengestellt, die 19 Studien oder Fachgebiete abdecken. Sie spiegeln den Enthusiasmus der beteiligten Wissenschaftler*innen wider und vermitteln eine Vorstellung von dem außergewöhnlichen Wert des Flusses und des Tals der oberen Neretva.

 

Bericht: Neretva Science Week – Preliminary Report

 

Studie zur Wiederaufforstung des Vjosa-Tals

Das Vjosa-Tal ist - wie viele andere Regionen Albaniens - weitgehend entwaldet. Dies führt nicht nur zu ökologischen Defiziten, sondern auch zu einem Anstieg der Erosion – vor allem an den Hängen – und damit zu einem erhöhten Hochwasserrisiko. Diese Pilotstudie gibt einen allgemeinen Überblick über die Waldsituation im Vjosa-Einzugsgebiet, erörtert Probleme und definiert Gebiete, in denen demnächst Pilotaufforstungsprojekte durchgeführt werden sollen.

Die Studie wurde vom Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur Wien in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Forstwissenschaften der Landwirtschaftlichen Universität Tirana durchgeführt.

Vollständige Studie: The Forest in the Vjosa River basin: an assessment of the situation

 

Wasserkraftprojekte an Balkanflüssen: Update 2022

Alle zwei Jahre analysieren wir die Situation der Wasserkraftwerke am Balkan, aktualisieren die Daten zu den geplanten, im Bau befindlichen und bestehenden Kraftwerken für die gesamte Region und untersuchen wie viele dieser Projekte in Schutzgebieten liegen.

Seit dem letzten Update im Jahr 2020 wurden weitere 246 Wasserkraftwerke in Betrieb genommen und haben Hunderte Kilometern an Flüssen und Bächen zerstört. Zum Zeitpunkt der Datenaktualisierung im Sommer 2022, waren auf dem Balkan 3.281 Wasserkraftwerke geplant, 108 im Bau und 1.726 in Betrieb. 92% davon sind Kleinwasserkraftwerke. 50% der geplanten oder im Bau befindlichen Projekte befinden sich innerhalb von bestehenden oder geplanten Schutzgebieten.

Die gute Nachricht: Einige positive Signale haben uns kürzlich aus Bosnien und Herzegowina und Albanien erreicht, wo die Föderation ein neues Gesetz verabschiedet hat, das den weiteren Ausbau von Kleinwasserkraftwerken einschränkt (was bedeutet, dass 110 geplante Kleinwasserkraftwerke, die noch in diesem Datensatz aufgeführt sind, nicht mehr gebaut werden können), und Albanien hat sich dazu verpflichtet, die Vjosa als Europas ersten Wildflussnationalpark auszuweisen. Nach Abschluss dieser Datenaktualisierung wurden weitere 7 Kraftwerke im Shar-Planina-Nationalpark in Nordmazedonien widerrufen. Die Erfolge gehen auf den unermüdlichen Einsatz von NGOs für frei fließende Flüsse in den Balkanstaaten zurück – und verleiht ihnen starken Rückenwind.

DOWNLOAD Hydropower projects on Balkan Rivers: 2022 Update

Die aktualisierten Daten in unserer interaktiven Karte

 

Neretva-Wissenschaftswoche - Vorläufiger Bericht

Vom 26. Juni bis zum 5. Juli besuchte ein bunt gemischtes Team von 48 Wissenschaftler*innen und 11 Student*innen aus 7 Ländern die obere Neretva, um Daten zur Charakterisierung dieses unberührten und stark bedrohten Flussökosystems zu sammeln. Sie konzentrierten sich auf die Beschreibung von Aspekten der mit dem Fluss verbundenen biologischen Vielfalt, indem sie ihre Fachkenntnisse über verschiedene aquatische und terrestrische Pflanzen- und Tiergruppen kombinierten. Darüber hinaus untersuchten sie auch die Umweltbedingungen, die diese Biodiversität unterstützen, sowie eine Auswahl von Ökosystemfunktionen.

Zweck dieses Berichts ist es, einige erste Eindrücke, Höhepunkte und einen Überblick über die Arbeit der einzelnen Fachgruppen im Rahmen dieser beeindruckenden internationalen und kollaborativen Bemühungen zu vermitteln. Die gesammelten Daten werden in den nächsten Monaten sehr viel detaillierter ausgewertet, und ein ausführlicherer Abschlussbericht wird für Ende 2022 erwartet.

Bericht: Neretva Science Week – Preliminary Report

 

Investitionsrisiko bei Wasserkraft in Südosteuropa ist hoch und steigt weiter an

Greenfield-Investitionen in Großwasserkraftwerke in ganz Südosteuropa sind mit großen Risiken und niedrigen Realisierungsraten verbunden.

Dieser Bericht erläutert die Risiken von Wasserkraftprojekten in Südosteuropa und zeigt, dass deren Bau in Zukunft aufgrund der Klimaanfälligkeit, der einzigartigen biologischen Vielfalt der Region, rechtlicher Fragen, des öffentlichen Widerstands sowie der Finanzierungsprobleme nur noch schwieriger werden wird. Darüber hinaus werden risikoärmere Investitionen empfohlen, die die Region auf dem Weg zu einem ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigeren Energiesystem unterstützen können.

Diese Publikation wurde von CEE Bankwatch Network in Zusammenarbeit mit EuroNatur, Riverwatch und WWF Adria erstellt.

Studie: Why hydropower in southeast Europe is a risky investment

 

Der Fluss Shushica - Interdisziplinäre Erforschung des einzigartigen Ökosystems

Die Shushica in Albanien ist ein Nebenfluss der Vjosa und durch den geplanten Bau mehrerer Wasserkraftwerke bedroht. Wissenschaftlich gesehen ist der Shushica ein unbeschriebenes Blatt. Um diese Wissenslücke zu schließen, haben wir im Juni 2021 30 nationale und internationale Wissenschaftler an den Fluss gebracht. 

Dieser vorläufige Bericht beweist den hohen Schutzwert der Shushica als wichtiger Teil des Vjosa-Flusssystems. Aufgrund der hohen Lebensraumvielfalt beherbergt die Shushica eine sehr spezifische und gefährdete Fauna und Flora. Innerhalb des kurzen Erhebungszeitraums und in diesem vorläufigen Stadium der Bewertung wurden drei für die Wissenschaft neue aquatische Insekten- und Molluskenarten, mehrere für Albanien neue Arten und mehrere auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehende Arten gefunden. Der Shushica ist auch ein Hotspot für Fische und Uferfauna.

Die Wissenschaftler stellen fest, dass die Blockierung der Wanderwege durch die geplanten Dämme möglicherweise gegen internationales und nationales Recht verstößt. Sie empfehlen eine umfassende Langzeituntersuchung und kündigen eine detaillierte interdisziplinäre Analyse vom Frühjahr 2022 bis 2025 an. 

The Shushica River – Interdisciplinary exploration of the unique ecosystem

 

Abbau von Subventionen für Wasserkraft - wie steht es um die westlichen Balkanstaaten?

Einspeisetarife sind in ganz Europa weit verbreitet, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern. Der Boom der Kleinwasserkraft, der in den westlichen Balkanländern etliche unberührte Flüsse und Bäche zerstört hat, wurde größtenteils durch diese großzügigen Tarife angeheizt. Tatsächlich machten die Anreize für erneuerbare Energien für  die Kleinwasserkraft im Jahr 2018 rund 70 Prozent aus; gleichzeitig erzeugten sie aber nur 3,6 Prozent des gesamten Stroms.

Die Fortschritte, die im letzten Jahr auf dem Weg zu einer effizienteren und umweltverträglicheren Politik für erneuerbare Energien in der Balkanregion erzielt wurden, waren unterschiedlich. In der gesamten Region war ein wesentlicher Erfolg zu verhindern, dass weitere Kleinwasserkraftwerke unberührte Flüsse und Bäche verschandeln. Aber es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um die Subventionen für Wasserkraftprojekte zu beenden. Wir können es uns nicht länger leisten, öffentliche Gelder für naturzerstörerische und klimaschädliche Energiequellen wie die Wasserkraft zu verschwenden.

Dieses Briefing beleuchtet die jüngsten Fortschritte der neuen Regularien für die Förderung erneuerbarer Energien in Albanien, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, Montenegro und Serbien. Es wurde von CEE Bankwatch im Rahmen der Kampagne ‘Rettet das Blaue Herz Europas’ mit finanzieller Unterstützung der MAVA-Stiftung erstellt.

Cutting hydropower subsidies – how are the Western Balkans doing? – Vollständiger Bericht

 

Public money vs. pristine rivers

Diese Studie nimmt acht Wasserkraftanlagen in Mittel- und Osteuropa unter die Lupe, die von der Europäischen Inbestitionsbank unterstützt wurden oder deren Finanzierung derzeit geprüft wird.

Die Projekte, die teils von der EIB direkt finanziert werden, teils über Finanzvermittler wie Geschäftsbanken und nationale Förderbanken, zeigen große Lücken auf bei den Umwelt- und Sozialstandards der EU Hausbank – insbesondere mit Blick auf Biodiversität, Finanzvermittler und Indigene Bevölkerungsgruppen.

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass weder die geltenden Regeln der Bank noch der im Juni 2021 zur Begutachtung vorgelegte Entwurf für deren Neufassung ausreichen, um Naturzerstörung und gravierende soziale Auswirkungen durch solche Projekte zu vermeiden. Die Autoren fordern daher eine umfassende Revision der EIB Umwelt- und Sozialstandards, und stellen konkrete Vorschläge für deren Verbesserung vor.

Die Studie wurde von CEE Bankwatch Network im Rahmen der Kampagne Rettet das blaue Herz Europas durchgeführt, mit finanzieller Unterstützung durch die MAVA Stiftung.

Public money vs. pristine rivers - Englische Gesamtstudie

 

Sava.Restore – Verbinden von Auen für einen gesunden Auwald

Die Save, 926km lang und mit einem Wassereinzugsgebiet von über 97,800 km², ist einer der größten Zuflüsse der Donau. Dieser Fluss ist ein herausragendes Beispiel für einen ökologischen Korridor, der grenzübergreifend Land und Leute im Balkan verbindet.
Im Zusammenhang mit dem Projekt „Sava Parks II - Freedom for Sava” wurden zwei Machbarkeitsstudien zum Thema Fluss-Restaurierung durchgeführt, basierend auf dem Sava Whitebook.
Diese Studie des E.C.O. Institut für Ökologie behandelt die Save im Spacva- (Kroatien) und Bosut-Wald (Serbien), dem größten noch bestehenden Au-Wald der Region. Das Konzept beschreibt mögliche Szenarien, um den Wald als Überschwemmungsgebiet zu nutzen, unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte und bestehender Nutzungsformen wie z.B. Forstwirtschaft.

Hier gehts zum Download der Zusammenfassung: Sava.Restore - Connecting the floodplains for healthy alluvial forest

 

Renaturierung der Save – von Brežice bis Rugvica

Die Save, 926km lang und mit einem Wassereinzugsgebiet von über 97,800 km², ist einer der größten Zuflüsse der Donau. Dieser Fluss ist ein herausragendes Beispiel für einen ökologischen Korridor, der grenzübergreifend Land und Leute im Balkan verbindet.
Im Zusammenhang mit dem Projekt „Sava Parks II - Freedom for Sava” wurden zwei Machbarkeitsstudien zum Thema Fluss-Restaurierung durchgeführt, basierend auf dem Sava Whitebook.
Diese Studie von REVITAL behandelt den Flussabschnitt der Save von Brezice (Slowenien) bis Rugvica (Kroatien). Zusätzlich wurde der Save-Odra Kanal in Zagreb untersucht, der in der Region als ein wichtiger Hochwasserschutz-Mechanismus dient.
Diese Machbarkeitsstudie befasst sich mit den Möglichkeiten einer Ausweitung von Überschwemmungsebenen als alternative naturnahe Lösung zu aktuellen Raumplanungen und Problemen wie Flusseintiefung.

Hier gehts zum Download der Zusammenfassung: Sava River Restoration - from Brežice to Rugvica
Sava River Restoration - Brežice to Rugvica - englische Gesamtstudie

 

Soziale Auswirkungen von Wasserkraft auf dem Balkan

Wasserkraftwerke und Staudämme haben nicht nur zerstörerische Auswirkungen auf Flussökosysteme, sie beeinträchtigen auch die dort ansässigen Menschen auf unterschiedliche Art und Weise. Diese neuartige Studie über soziale Auswirkungen von Wasserkraft versucht, die Zahl der Menschen zu schätzen, die von bereits laufenden, im Bau befindlichen und geplanten Wasserkraftprojekten in der Balkanregion potenziell betroffen sind.

Mit einem neu entwickelten "Social Impact Model" berechneten Forschende des CALTUS-Instituts Namibia, dass insgesamt zwischen 470,000 und 1,7 Millionen Menschen von Wasserkraftprojekten betroffen sind, die derzeit in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Nordgriechenland, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien in Betrieb sind; je nachdem, in welcher Entfernung sie von den jeweiligen Flussabschnitten wohnen. Diese Zahl würde sich um das Drei- bis Zehnfache erhöhen, wenn alle 3,400 Wasserkraftwerke, die derzeit in diesen Ländern geplant und im Bau sind, in Betrieb gehen. Dies bedeutet, dass bis zu 11% der 42 Millionen Einwohner der Balkanregion von Veränderungen ihrer Existenzgrundlagen betroffen sein könnten.

Großstaudämme sind aufgrund der massiven Umsiedlung von Menschen, die sie weltweit verursacht haben, schon lange umstritten. Kleinwasserkraftprojekte, wie sie in den Balkanländern vorrangig geplant sind, haben dagegen zumeist indirekte, aber dennoch weitreichende und kumulative Auswirkungen. So kann der Ausbau von Kleinwasserkraft vor allem in ländlichen Gebieten zu einer verringerten landwirtschaftlichen Produktivität, erhöhtem Druck auf land- und forstwirtschaftliche Flächen, sowie zu Bodendegradation führen. Ferner besteht die Gefahr, dass das Potenzial der Gebiete für Tourismus und andere Einkommensmöglichkeiten erheblich beeinträchtigt wird. Und nicht zu vergessen: Auch der kulturelle Wert, den viele Menschen auf dem Balkan ihren Flüssen beimessen, ist bedroht.

Social Impact of Hydropower: Quantitative Impact Assessment for the Balkan Countries

 

Studie zum Schutz des Vjosa-Flusstals auf Basis der IUCN-Schutzgebietsstandards

Die IUCN hat die ökologischen und rechtlichen Aspekte rund um den Vjosa-Fluss analysiert. Diese Studie gibt einen Einblick in die Begründung und die Durchführbarkeit der Ausweisung eines Schutzgebietes für das Vjosa-Tal. Sie beinhaltet Managementzielen und die dazugehörigen Schutzgebietskategorien, die die Erhaltung des Wertes dieses Flusssystems sicherstellen würden. Die Studie zeigt, dass ein Nationalpark die geeignetste Option ist. Die Ausweisung würde dazu beitragen, die biologische Vielfalt und traditionelle Landnutzungsaktivitäten zu schützen und die Entwicklung des Ökotourismus in Südalbanien zu unterstützen. Die von Dr. Andrej Sovinc (stellvertretenden regionalen Vorsitzenden der IUCN WCPA für Europa) verfasste Studie soll die albanische Regierung dabei unterstützen, einen konsequenten Schutz im Rahmen der nationalen Gesetzgebung umzusetzen.

Gesamtstudie (Englisch)
Englische Zusammenfassung
Albanische Zusammenfassung

 

Legal Toolkit zum Schutz der Flüsse vor dem Ausbau von Wasserkraft

Dieses Legal Toolkit bietet Aktivist*innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen eine Anleitung, die rechtlichen Möglichkeiten für den Fluss-Schutz zu erkennen. Die Autorin, renommierte Umwelt- und Energierechtsanwältin Malgorzata Smolak, gibt Lesern mit oder ohne Erfahrung im Umgang mit Umweltrecht einen leicht zugänglichen Überblick über die relevantesten Rechtsakte der EU und des internationalen Umweltrechts, mit denen neue Wasserkraftwerke rechtlich angefochten werden können.

Das "Legal Toolkit on the use of EU and international environmental law to protect rivers from hydropower development" ist sowohl online als auch als PDF und nur in englischer Sprache verfügbar.

Das Toolkit ist ein Produkt der Lawyers for Rivers Initiative, die 2018 von EuroNatur, GEOTA, Riverwatch, Wetlands International European Association und WWF Adria ins Leben gerufen wurde.

 

Die Vjosa - Eine Grundlagenstudie zur Biodiversität, möglichen Auswirkungen und rechtlichen Rahmen für den Ausbau von Wasserkraft

Diese Grundlagenerhebung erläutert einerseits den Wert des Vjosa-Flusssystems als eines der wenigen verbliebenen Referenzgebiete für dynamische Augebiete in Europa und zeigt andererseits die negativen Auswirkungen auf, die Staudämme auf das Flusssystem haben könnten. Nur ein einziger Staudamm würde das ökologische Kontinuum dieses unberührten Flusses zerstören.  Die von der Universität für Bodenkultur Wien geleitete Studie dokumentiert über 1100 Arten, darunter viele in nationalen und internationalen Gesetzen und Konventionen geschützte und gefährdete Arten, was die internationale Bedeutung dieses Naturraums unterstreicht. Die tatsächliche Anzahl der Arten ist wahrscheinlich noch viel höher, da diese Erhebung zeitlich begrenzt war und nur eine Momentaufnahme zeigt.

Die Studie bringt drei Hauptargumente gegen den Ausbau von Wasserkraftwerken anhand des geplanten Kalivaç-Staudamms vor. Der Bau des Kalivac-Wasserkraftwerkes würde

  1. einen schweren Verlust der Artenvielfalt sowie ein lokales Aussterben verursachen, da 881 km der insgesamt 1.109 km Flüsse und Bäche abgeschnitten werden.
  2. in direkter Verletzung von unterzeichneten Gesetzen, Richtlinien und Konventionen stehen.
  3. hohe wirtschaftliche Kosten aufgrund von Sedimentationsproblemen und Verlusten im Tourismus verursachen.

GESAMTSTUDIE: The Vjosa River - A Baseline Survey on biodiversity, potential impacts and legal framework for hydropower development

 

Energiebeitrag von Kleinwasserkraftanlagen im europäischen Mittelmeerraum

Nach wie vor wird die Kleinwasserkraft als saubere und grüne, für die Energiewende unverzichtbare Stromquelle angepriesen – und das trotz der sich häufenden Beweise für ihre verheerenden Auswirkungen auf Flussökosysteme und ihren vergleichsweise geringen Energiebeitrag. Diese Studie der NOVA Universität Lissabon baut auf einer Bestandsaufnahme bestehender und geplanter Kleinwasserkraftprojekte im europäischen Mittelmeerraum auf, und bewertet deren Wirtschaftlichkeit im Kontext des Klimawandels, sowie ihren Beitrag zur Energieversorgung. Das Ergebnis ist eindeutig: sogar mit einer ambitionierten Schätzung können bereits bestehende Anlagen potentiell bestenfalls 2,6 % des Bruttostromverbrauchs und 0,47 % des Primärenergieverbrauchs decken. Der tatsächliche Beitrag ist wahrscheinlich viel geringer. Auch der Bau von 5.748 zusätzlichen Kleinwasserkraftwerken (also eine Verdopplung aller bestehenden Anlagen) würde den Energiebeitrag der Kleinwasserkraft nicht erheblich steigern, insbesondere unter Klimawandel-Bedingungen. Investitionen in Energieeffizienz und neue Technologien, wie z. B. Photovoltaik, wären kostengünstiger.

Die Studie wurde von EuroNatur und Riverwatch in Auftrag gegeben, in Zusammenarbeit mit GEOTA, Wetlands International Europe und WWF Adria.

Evaluating the energy contribution of small hydropower in the European Mediterranean Basin

 

Tod durch tausend Schnitte: Schwarzer Katalog der Kleinwasserkraft

In Europa sind 91 Prozent der geplanten 8.000 Wasserkraftwerke "klein", das heißt, sie haben eine installierte Leistung von weniger als 10 Megawatt. "Small is beautiful", denken viele, wenn sie vom Ausbau der Kleinwasserkraft hören. Die Fakten zeigen jedoch ein anderes Bild: der Bestand an Wanderfischen in der EU ist seit 1970 um 93% zurückgegangen; auf dem Balkan sind 49 Fischarten vom Aussterben bedroht, meist durch kleine Staudammprojekte. Und die Menschen protestieren mehr denn je gegen deren Bau. Aber wie sehen Kleinstaudämme eigentlich aus und wie wirken sie sich auf die Natur und die Arten in ihrer Umgebung aus? Nicht viele Menschen haben jemals ein Kleinwasserkraftprojekt gesehen. Deshalb haben wir diesen Katalog erstellt, der die Auswirkungen der Kleinwasserkraft mit Drohnenaufnahmen von bestehenden Staudämmen visualisiert.

Studie: Death by a thousand cuts: Black Catalogue of small hydropower plants

 

Wasserkraftprojekte an Balkanflüssen: Update 2020

Alle zwei Jahre analysieren wir die Situation der Wasserkraftwerke am Balkan, aktualisieren die Daten zu den geplanten, im Bau befindlichen und bestehenden Kraftwerken für die gesamte Region und untersuchen wie viele dieser Projekte in Schutzgebieten liegen. Seit dem letzten Update im Jahr 2018 wurden weitere 300 Wasserkraftwerke in Betrieb genommen und haben Hunderte Kilometern an Flüssen und Bächen zerstört. Die überwiegende Mehrheit (92%) davon sind Kleinwasserkraftwerke. Derzeit sind auf dem Balkan 3.431 Wasserkraftwerkegeplant, 108 im Bau und 1.480 in Betrieb. 45% der geplanten oder im Bau befindlichen Projekte befinden sich innerhalb von Schutzgebieten. Die gute Nachricht: Weniger Projekte gehen in die Umsetzungsphase. Die Zahl der im Bau befindlichen Kraftwerke nimmt seit dem Höchststand im Jahr 2017 kontinuierlich ab. Dies ist eine nachhaltige Trendwende, die wir auf unsere kontinuierliche Arbeit am Thema zurückführen.

Studie: Hydropower projects on Balkan Rivers: 2020 Update

 

Bedrohte Süsswasserfische des Biodiversitäts-Hotspots Mittelmeerraum - Verbreitung, Aussterberisiko und die Auswirkungen der Wasserkraft

Der Biodiversitäts-Hotspot Mittelmeerraum gehört zu den biologisch vielfältigsten Regionen weltweit und ist für seinen Reichtum an endemischen Süßwasserarten bekannt. Doch die Seen, Flüsse und Feuchtgebiete des Hotspots sind durch einen beispiellosen Wasserkraft-Boom stark bedroht. Fischexperte Jörg Freyhof und seine Co-Autoren untersuchten 251 gefährdete Süßwasser-Fischarten und deren Bestandssituation in Flüssen rund um das Mittelmeer sowie den Einfluss von bestehenden und geplanten Wasserkraftwerken auf ihren Bestand. Die Studie zeigt, dass 179 Fischarten weiter Richtung Aussterben gedrückt werden, sollten alle geplanten Anlagen gebaut werden. Für weitere sieben Arten gäbe es sicher keine Rettung mehr, sie dürften global aussterben. Die größte Bedrohung geht dabei von Kleinwasserkraftwerken aus. Allein 163 Fischarten sind durch bestehende und geplante Wasserkraftwerke unter 10 MW Leistung vom Aussterben bedroht.

Die Studie wurde von den Naturschutzorganisationen EuroNatur und Riverwatch, sowie Wetlands International Europe, GEOTA und WWF Adria in Auftrag gegeben.

Studie: Threatened Freshwater Fishes of the Mediterranean Basin Biodiversity Hotspot
Presseaussendung: Fischarten im Mittelmeerraum durch Wasserkraftboom gefährdet

 

Beitrag zum Wissen über die biologische Vielfalt im Aoos-Flussbecken

Die vorliegende Biodiversitätsstudie wurde auf der griechischen Strecke des Flusses Aoos-Vjosa durchgeführt. Sie konzentriert sich auf Wasserinnsekten (Odonata), sowie auf grosse Säugetiere, die entweder direkt mit den Flussökosystemen in Verbindung stehen (Fischotter) oder indirekt (Fleischfresser und Huftiere). Die Ergebnisse der Studie beweisen die grosse biologische Bedeutung des ungeschützten Teils des Aoos-Beckens für die Erhaltung der in dieser Studie beschriebenen Arten. Die wissenschaftlichen Beweise unterstreichen die entscheidende Notwendigkeit, das Schutzgebiet in Griechenland in Richtung der griechisch-albanischen Grenze zu erweitern, die Notwendigkeit des Schutzes des Flusses vor zukünftigen Wasserkraftwerken und, mehr noch, die Notwendigkeit der Einrichtung eines grenzüberschreitenden Wildfluss-Nationalparks - Vjosa/Aoos. Im Auftrag von  Pindos Perivallontiki

Studie: Contribution to biodiversity knowledge of the Aoos river basin

 

Erneuerbare Energiequellen im Aoos-Becken

Diese Studie zeit, dass der weitere Ausbau von Wasserkraft in Griechenland und insbesondere im Flusseinzugsgebiet des Aoos eine Strategie ist, die fatale Auswirkungen auf die Natur hat. Darüber hinaus weitere Wasserkraftwerke nicht notwendig, um die RES (Erneuerbare Energiequellen) Entwicklungsziele des Landes zu erreichen. Diese Studie, beauftragt von  Pindos Perivallontiki beinhaltet:

  • Einen Überblick über die griechische Energiepolitik.
  • Eine Bewertung der Rolle der Wasserkraft in der griechischen Energiepolitik und ihrer Auswirkungen auf das Aoos-Becken.
  • Eine Präsentation alternativer RES Entwicklungsszenarien, die der Wasserkraft bei der Energieplanung keinen Vorrang einräumen, und einen Ausblick auf alternative Entwicklungen im Aoos-Becken.

Studie: Renewable energy sources in the Aoos basin

 

Europäische Wasserkraftinventur: Hydropower Pressure on European Rivers: The Story in Numbers

Die erste europaweite Bestandsaufnahme bestehender und geplanter Wasserkraftwerke zeigt den immensen Druck, unter dem die Flüsse des gesamten Kontinents stehen, trotz EU-Vorschriften die neuen Wasserkraftwerke eindämmen sollen. Zu den bisher schon bestehenden 21.387 Wasserkraftwerken sollen hauptsächlich in den Alpen und auf dem Balkan weitere 8.785 hinzukommen. Teils unberührte Flüsse – insbesondere auf dem Balkan – würden dadurch zerstört. 28% der geplanten Kraftwerke sind zudem in Schutzgebieten vorgesehen, der Großteil in Nationalparks und Natura 2000-Gebieten. Die Studie belegt auch einen alarmierenden Anstieg der Kleinwasserkraft (91%), die bei sehr geringer Energieausbeute große Schäden an der Natur anrichten.

Die Studie wurde von den Organisationen EuroNatur, Riverwatch, WWF und GEOTA in Auftrag gegeben. Ihre Ergebnisse zeigen das Versagen der Regierungen innerhalb und außerhalb der EU, Flüsse und die biologische Vielfalt zu schützen, und belegen die offensichtliche Missachtung der EU-Wasserschutzgesetze, insbesondere der Wasserrahmenrichtlinie.

Hydropower Pressure on European Rivers: The Story in Numbers – englische Gesamtstudie

Hydropower Pressure on European Rivers: The Story in Numbers – englische Zusammenfassung

 

Studie zu Wasserkraftsubventionen - Western Balkans hydropower: Who pays, who profits?

Kleinwasserkraftwerke erhalten in den Staaten des Westbalkans unverhältnismäßig hohe öffentliche Subventionen. Die Folgen sind große Umweltzerstörung sowie Profit für wohlhabende Geschäftsleute im Umfeld der Regierungen dieser Staaten. Der Beitrag zur Energieversorgung ist hingegen sehr gering. Dies sind die Kernergebnisse dieser Studie von CEE Bankwatch Network.

Angetrieben von großzügigen, staatlich gestützten Einspeisetarifen, die den EU-Leitlinien über Staatsbeihilfen für Umweltschutz und Energie widersprechen, vervierfachte sich die Zahl der Wasserkraftwerke mit weniger als 10 MW Leistung in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien zwischen 2009 und 2018 von 108 auf mindestens 488 Anlagen. Während die Entwicklung der Solar- und Windkraft im Schneckentempo verlief, flossen nicht weniger als 70% der Beihilfen für die erneuerbare Energie in dieser Region an (Klein)Wasserkraft. Trotz all dieser Unterstützung trägt die Wasserkraft nur zu 3,6% der gesamten Energieerzeugung bei.

Studie: Western Balkans hydropower: Who pays, who profits?

 

Vjosa Sedimentstudie: Kaum Energie, kein Sand für den Strand

Über ein Jahr haben Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur Wien den Sedimenttransport der Vjosa untersucht und zwar für unterschiedliche Hochwasser- und Niedrigwasserphasen. Sie haben gemessen, wieviel Kies, Sand und Feinsediment die Vjosa transportiert und daraus die jährlichen Sedimentfrachten des Flusses berechnet. Aus diesen Ergebnissen haben die Forscher abgeleitet, welche Folgen es hätte, wenn die Sedimente in den geplanten Wasserkraftwerke Kalivac und Pocem zurückgehalten würde und zwar in Bezug auf die Energieerzeugung, die betroffenen Ökosysteme und die Adriaküste. Das Resümee der Wissenschaftler:  Die geplanten Wasserkraftwerke an der Vjosa würden zu einer lose-lose-lose Situation führen:

  1. Hohe ökonomische Kosten infolge des enormen Sedimenteintrags in die Stauseen und der abnehmenden Energieerzeugung,
  2. Ökologische Degradation eines einzigartigen Flusssystems,
  3. Langfristige negative Konsequenzen für die Strände und damit für den Tourismus der Region.

Studie: Measuring of sediment transport and morphodynamics at the Vjosa river/Albania

Infografik Jährliche Sedimentfrachten  /  Infografik Verlust von Energiepotential  /  Infographic Vertiefung des Flussbetts  /  Infographic Küstenerosion

Presseaussendung: Neue Vjosa-Studie: Kaum Energie, kein Sand für den Strand

 

Rechtliches Toolkit "Practice your environmental rights – legal tools and mechanisms"

Das Toolkit bietet nationalen und internationalen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Aktivisten Anleitungen zur Anwendung ihrer Umweltrechte, wobei der Schutz von Flüssen vor zerstörerischen Wasserkraftprojekten im Vordergrund steht. Es wird erklärt, wie bestehende Umweltrechte in Entscheidungsprozessen auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden können. Hiermit wird auf die Aarhus-Konvention, die Berner Konvention und die Umwelt- und Sozialpolitik internationaler Finanzinstitutionen verwiesen, die finanzielle Unterstützung für Wasserkraftprojekte gewähren. Das Toolkit enthält auch eine Sammlung von Fallstudien, die aus den direkten Erfahrungen im Kampf für den Mavrovo Nationalparks abgeleitet wurden, sowie eine Auswahl von Aktionen und Maßnahmen, die als Ergänzung zu rechtlichen Verfahren verwendet werden können, um Unterstützung zu sammeln, die Öffentlichkeit auf dem Laufenden zu halten und Druck auf Entscheidungsträger auszuüben.

Rechtliches Toolkit: Practice your environmental rights – legal tools and mechanisms (ENGLISH)

Rechtliches Toolkit: Practice your environmental rights – legal tools and mechanisms (MACEDONIAN)

 

Öko-Masterplan für Balkanflüsse

Der Öko-Masterplan für Balkan-Flüsse ist eine umfassende Studie, die erstmals das Wissen über Artenvielfalt (Fische, Muscheln, Köcherfliegen), Intaktheit der Fließgewässer mit ihren Auen (Hydromorphologie) sowie die Lage von Schutzgebieten vereinigt. Insgesamt wurde dafür ein Fließgewässernetz von mehr als 80.000 Kilometer Länge nach diesen Kriterien wissenschaftlich bewertet. Das Resultat: Etwa 61.000 Flusskilometer davon (76 Prozent) sind ökologisch hochwertig und damit als Tabuzonen für Wasserkraftwerke ausgewiesen. Eine im Öko-Masterplan inkludierte Energiestudie ergab, dass die derzeit geplanten Kraftwerksprojekte auf den Balkan durch andere Energiequellen, wie allem von Solar- und Windanlagen, ersetzt werden könne.

All diese Informationen sind in Karten und Tabellen veranschaulicht. Der Öko-Masterplan ist ein geeignetes Instrument, die verheerenden Wasserkraftplanungen auf dem Balkaneinzudämmen, die Artenvielfalt und die Schönheit der Flusslandschaften zu erhalten, soziale Konflikte zu vermeiden und für Investoren die Planungssicherheit zu erhöhen

Visuelle Story-Map zum Öko-Masterplan

Studie: Eco-Masterplan for Balkan Rivers (Originalformat)

Studie: Eco-Masterplan for Balkan Rivers (A4-Format)

Pressaussendung: Öko-Masterplan zeigt Wert der Balkanflüsse

 

 

Alternativen zu Wasserkraft auf dem Balkan

Die Balkanländer stehen vor einem Dilemma: Sie müssen die erneuerbaren Ziele der EU erfüllen und gleichzeitig die Umweltgesetze einhalten. Dies wirft die Frage auf: Kann der Anteil erneuerbarer Energien erhöht und die Balkanflüsse gleichzeitig am Leben gehalten werden? Wir haben den Energieexperten Dr. Jürgen Neubarth mit dieser Frage beauftragt, und seine Studie „Die Rolle der Wasserkraft in ausgewählten südosteuropäischen Ländern“ zeigt, dass dies möglich ist. Das Potenzial naturverträglicherer Energiequellen wie Wind und Sonne ist in den sonnengeküssten Balkanländern bis zu doppelt so hoch wie der aktuelle Strombedarf und übertrifft das Potenzial aus Wasserkraft um etwa das Fünffache! Somit besteht eigentlich keine Notwendigkeit für den Ausbau von Wasserkraft. Darüber hinaus würden die meisten Balkanländer ihre erneuerbaren Ziele nicht einmal dann erreichen, wenn alle wirtschaftlich realisierbaren Wasserkraftwerke gebaut würden, auch die in Schutzgebieten wie etwa in Nationalparks. Daher ist eine vollständige Umstellung der Energiepolitik erforderlich. Die Daten zeigen, dass dies möglich ist.

Studie: Die Rolle der Wasserkraft in ausgewählten südosteuropäischen Ländern

 

 

Die Vjosa in Albanien - ein Flussökosystem von europäischer Bedeutung

Mehr als 60 Wissenschaftler aus Albanien, Österreich und Deutschland haben ihr Wissen über den Artenreichtum und die Ökologie der Vjosa zusammengetragen und auf 385 Seiten in diesem Band veröffentlicht. Die Vjosa in Albanien ist der letzte große Wildfluss Europas außerhalb Russlands, der über 260km Länge ohne nennenswerte technische Begrenzungen noch frei fließen darf. Daher kann die Vjosa als wertvolles Referenzsystem für zukünftige Renaturierungsprojekte dienen. Im restlichen Europa sind solche natürlichen Bedingungen längst verloren, und so auch das Wissen darüber, wie natürliche Flüsse aussehen und funktionieren. Erstaunlicherweise sind die Vjosa und ihre Nebenflüsse noch weitgehend unerforscht. Die Wissenschaftler aus den drei Ländern haben sich zusammengeschlossen, um das zu ändern, um Argumente zu sammeln für den Erhalt der Vjosa und gegen die Pläne der albanischen Regierung, an der Vjosa Wasserkraftwerke zu errichten.

Veröffentlicht im Acta ZooBot Austria

Publikation: Die Vjosa in Albanien - ein Flussökosystem von europäischer Bedeutung

 

 

Balkanflüsse – Gefährdete Fischarten: Verbreitung und Bedrohung durch den Ausbau von Wasserkraft

Diese Studie beweist, dass die Flüsse auf dem Balkan das Europas Fischparadies darstellen. Demnach leben in den Flüssen zwischen Slowenien und Griechenland 113 bedrohte und geschützte Fischarten und damit mehr als in jedem anderen Gebiet Europas. Die Autoren der Studie um Dr. Steven Weiss von der Universität Graz haben zudem die Folgen für die Fischfauna erhoben, falls die geplanten Wasserkraftwerke auf dem Balkan gebaut werden. Das Ergebnis ist erschreckend: bis zu 49 Süßwasser-Fischarten wären entweder vom Aussterben oder von einem Rückgang ihrer Balkan-Population von zwischen 50 und 100% bedroht. Davon wären elf endemische Arten vom Aussterben bedroht, sieben kritisch bedroht und die Anzahl der bedrohten Arten würde sich auf 24 verdoppeln. 68 von 69 endemischen Arten würden einen Verlust ihres Lebensraums von ca. 30 bis 100% einbüßen, was eine erhöhte Gefährdung der gesamten endemischen Fauna zur Folge hätte. Darüber hinaus würden vier wandernde Störarten ihr Rehabilitationpotential in der unteren Donau verlieren, würden hier weitere Dämme gebaut werden.

Balkanflüsse – Gefährdete Fischarten: Verbreitung und Bedrohung durch den Ausbau von Wasserkraft – Gesamtstudie
Online Fischdatenbank
Interaktive Verbreitungskarte

 

 

Finanzierung von Wasserkraftprojekten in Schutzgebieten in Südosteuropa: 2018 Update

Wie bereits die 2015 Bankwatch Studie Finanzierung von Wasserkraftprojekten in Schutzgebieten in Südosteuropa (siehe weiter unten) belegt, finanzieren multilaterale Entwicklungsbanken und Geschäftsbanken eine Welle von Wasserkraftprojekten über ganz Südosteuropa, die unberührte Flussjuwele in der Region zerstört – selbst in Naturschutzgebieten. Dieses 2018 Update zeigt, dass in Südosteuropa noch mehr Wasserkraftprojekte als bisher bekannt finanziert wurden. Für die Zerstörung verantwortliche Banken sind die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die EU-Hausbank Europäische Investitionsbank (EIB), die Weltbank, sowie die Geschäftsbanken Erste Bank (Österreich) und die Unicredit Bank (Italien)

Finanzierung von Wasserkraftprojekten in Schutzgebieten in Südosteuropa: 2018 Update - Gesamtstudie
Finanzierung von Wasserkraftprojekten in Schutzgebieten in Südosteuropa: 2018 Update - Datenbank

 

 

Broken Rivers - Auswirkungen von aus europäischen Mitteln finanzierten Kleinwasserkraftwerken auf unberührte Balkan-Landschaften

Im Rahmen der Rettet das Blaue Herz Europas Kampagne besuchte die NGO Bankwatch insgesamt acht kürzlich errichtete Kleinwasserkraftwerke in Albanien, Mazedonien und Kroatien. Alle wurden von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und der Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert. Diese Projekte haben die Biodiversität dort massiv geschädigt. Verstärkte Maßnahmen zur Kontrolle und Restaurierung sind dringend notwendig. Alle Resultate veröffentlicht Bankwatch nun in diesem Report. Wenn Sie schon immer wissen wollten, ob bei Wasserkraftwerken ‘small’ tatsächlich ‘beautiful’ ist, finden Sie die tatsächliche Wahrheit in dieser Studie.

Broken Rivers - Gesamtstudie

 

 

Wasserkraft am Balkan - Daten Update 2017

Alle zwei Jahre analysieren wir die Situation der Wasserkraftwerke am Balkan, aktualisieren die Daten zu den geplanten, im Bau befindlichen und bestehenden Kraftwerken für die gesamte Region und untersuchen wie viele dieser Projekte in Schutzgebieten liegen. Das jüngste 2017 Update macht das Ausmaß der Bedrohung für das Blaue Herz Europas sichtbar: Derzeit sind 2.796 Wasserkraftwerke geplant, 188 im Bau und 1.004 existieren bereits.  Von den geplanten Anlagen liegen 1.031 (37%) Projekte in hochrangigen Naturschutzgebieten (davon 118 in Nationalparks, 547 in Natura 2000 Gebieten). Was das im Vergleich zu der letzten Erhebung von 2015 bedeutet, können Sie in der Zusammenfassung lesen.

Zusammenfassung der 2017 Daten
Sammlung aller Grafiken

Grafiken nach Ländern:

Albanien Bosnien & Herzegowina Mazedonien Serbien
Kosovo Bulgarien Slowenien Kroatien
Montenegro Griechenland Türkei  

 

 

Save Weißbuch – Der Fluss Save: Bedrohungen und Renaturierungspotential

Die Save ist einer der interessantesten und komplexesten Flüsse Europas. Entlang ihres Flusslaufs von 926 Kilometer durchfließt sie ein ganzes Spektrum an unterschiedlichen Lebensräumen. Gemeinsam mit ihren Zuflüssen bietet das Sava-Becken eines der besterhaltenen und  vielfältigsten Flusssysteme Europas. Wie so viele andere europäische Flüsse steht auch die Save an einem Scheideweg: einerseits ist die Verbesserung des ökologischen Zustands von Gewässern ein klar definiertes Ziel der Europäischen Union. Anderseits sollen auch Hochwasserschutz, Freizeitnutzung und  Transportkapazitäten, etc. erhöht werden. Darüber hinaus gefährdet der Ausbau von Wasserkraft und Schifffahrt sowie Kiesentnahme den Fluss noch weiter.

In welche Richtung geht es mit der Sava? Diese Frage haben wir uns im Rahmen der „Rettet das Blaue Herz Europas“ gefragt. Unsere Antwort ist dieses Weißbuch. Es soll als umfassenden Überblick auf die Situation der Save dienen. Was dieses Weißbuch jedoch besonders macht ist, dass es die erste Studie ist, die Empfehlungen für flächenspezifischen natürlichen Hochwasserschutz und Flussnaturierungsprojekte bietet. Sprich: es zeigt wo ehemalige Augengebiete wieder natürlich überflutet werden könnten und in welchen Abschnitten dem Sava Flussbett wieder mehr Platz gegeben werden kann.

Save Weißbuch – englische Gesamtstudie
Save Weißbuch – Kartenatlas

Save Weißbuch – Kroatische Zusammenfassung

 

 

Finanzierung von Wasserkraftprojekten in Schutzgebieten in Südosteuropa

Südosteuropa ist zurzeit das Ziel einer Welle an Wasserkraftprojekten. In einer Region mit einer tötlichen Kombination von Europas letzten Wildflüssen einerseits und ungezügelter Korruption sowie mangelndem Naturschutz andererseits, ist das Schadenspotenzial enorm. Eine diesjährige Studie von Dr. U. Schwarz (siehe Studie "Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan" weiter unten) hat ergeben, dass fast die Hälfte der Projekte in Naturschutzgebieten geplant ist. Diese Studie will aufzeigen wer die Hauptakteure hinter der Finanzierung der Wasserkraftprojekte in der Region (sowohl innerhalb als auch außerhalb von Naturschutzgebieten) sind - soweit angesichts der Verschwiegenheit des Finanzsektors möglich. Die ausführliche Analyse zeigt, dass multilaterale Entwicklungsbanken eine zentrale Rolle spielen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Internationale Finanz-Corporation der Weltbank (IFC) haben Kredite über insgesamt EUR 818 Mio für nicht weniger als 75 Wasserkraftprojekte vergeben - 30 davon mit Auswirkungen auf Schutzgebiete wie Nationalparks, Natura 2000 Gebiete, und Ramsar Gebiete.

!!! Update Januar 2017 !!!
Die EBRD hat laut eigener Angaben die Finanzierung von 4 kleinen Wasserkraftwerken in Mazedonien gestrichen: Zrnovska reka 1, Zrnovska reka 2, Estericka reka, Kadina reka. Darüber hinaus hat die Bank auch die Finanzierung für das 68 MW Boskov Most Kraftwerk im Mavrovo Nationalpark (Mazedonien) zurückgezogen. Betreffend des Ternove Kleinkraftwerks in Albanien hat die EBRD angegeben auf Basis eines Briefes betroffener Anrainer eine Vor-Ort-Untersuchung durchgeführt zu haben. Laut der Bank wurde nichts gefunden, das die Sorgen der Anrainer begründen würde. Bankwatch wird die Angelegenheit weiterhin beobachten.

 

 

Wasserkraftprojekte auf dem Balkan – Update

In einer Folgestudie der ursprünglichen Studie "Gewässermorphologie und Staudammplanungen" von 2012 (U. Schwarz) wurden nun auch Kleinwasserkraftwerke berücksichtigt. In der Studie von 2012 wurden ursprünglich nur Wasserkraftwerke über 1 MW dokumentiert. In diesem Update wurden nun insgesamt 2.683 geplante Wasserkraftprojekte auf der Balkanhalbinsel registriert. Zusätzlich konnten 714 bereits bestehende Kraftwerke in der Region verzeichnet werden. Die 2.683 geplanten Projekte sind basierend auf den vier Größenkategorien wie folgt verteilt: 68 sehr große Projekte (> 50 MW), 178 große Projekte (10-50 MW), 867 mittlere Projekte (1-<10 MW) and 1,570 Kleinprojekte (0.1-< 1 MW).

Hydropower Projects on the Balkan Rivers – Update - englische Gesamtstudie

Karten:

Gesamtregion Slowenien Kroatien Bosnien & Herzegowina
Serbien Montenegro Kosovo Albanien
Mazedonien Bulgarien Griechenland Türkei

 

 

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan

Diese Studie untersucht Wasserkraftprojekte auf dem Balkan, die in Naturschutzgebieten geplant sind. Insgesamt wurden 1.640 geplante Wasserkraftwerke auf Basis eines detaillierten und kategorisierten Netzwerks an Naturschutzgebieten untersucht. 535 Projekte oder 32% sind in strengen Schutzgebieten geplant. Weitere 282 Wasserkraftwerke (17%) sollen in anderen Schutzgebieten mit schwächeren Schutzstatus gebaut werden. Insgesamt fallen 817 oder 49% aller geplanten Wasserkraftwerke in Schutzgebiete. Dies weist darauf hin, dass diese Vorgehensweise eher die Regel als die Ausnahme ist und Schutzgebiete unter hohem Druck durch den Ausbau von Wasserkraft stehen.

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan – englische Gesamtstudie

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan - deutsche Zusammenfassung

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan - englische Zusammenfassung

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan - slowenische Zusammenfassung

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan - kroatische Zusammenfassung

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan - albanische Zusammenfassung

Wasserkraftprojekte in Naturschutzgebiete auf dem Balkan - mazedonische Zusammenfassung

Karten:

Wasserkraftprojekte in allen Schutzgebieten - KARTE

Wasserkraftprojekte in Nationalparks - KARTE

Wasserkraftprojekte in Ramsar/Biospährenreservate/UNESCO Welterbestätte Natur - KARTE

Wasserkraftprojekte in Natura2000 - KARTE

Wasserkraftprojekte in nationalen Schutzgebieten und EMERALD - KARTE

Wasserkraftprojekte in anderen Schutzgebieten - KARTE

 

 

Der Huchen Hucho hucho auf dem Balkan

Aktuelle Verbreitung und künftige Auswirkungen durch den Ausbau von Wasserkraft

Der Huchen ist einer der bekanntesten und beeindrucktesten Flussfische Europas. Er gilt als eine empfindliche Indikatorart für einige der ökologisch wertvollsten Flüsse im Einzugsgebiet der Donau. Einst war diese bis zu 1,8 Meter große Art beinahe über den gesamten Donauraum verbreitet. Seit dem späten 19. Jahrhundert sind die Huchenbestände um zwei Drittel zurückgegangen. Die  verbliebenen Populationen sind nun vor allem durch den Bau neuer Wasserkraftwerke gefährdet. Über das Kerngebiet ihrer aktuellen Verbreitung – die Flüsse des Balkans – war bislang wenig bekannt.

Im Rahmen der "Rettet das Blaue Herz Europas" Kampagne, haben 18 Wissenschaftler aus 7 Ländern erstmals flächendeckend erhoben, wo zwischen Slowenien und Montenegro noch Huchen vorkommen. Das Ergebnis zeigt klar: Die Balkanflüsse sind das letzte große Kerngebiet dieser Art. In 43 Flüssen wurden auf einer Strecke von insgesamt 1.842 Kilometern überlebensfähige Huchenpopulationen nachgewiesen. Das entspricht 65% aller bekannten Huchenflüsse weltweit. 93 Kraftwerke sind jedoch in Flussabschnitten mit überlebensfähigen Huchenpopulationen geplant . Werden diese Pläne realisiert muss mit einem Populationsverlust von 70% gerechnet werden.

The Huchen Hucho hucho in the Balkan region - englische Gesamtstudie

Der Huchen Hucho hucho auf dem Balkan  - deutsche Zusammenfassung

Der Huchen Hucho hucho auf dem Balkan - englische Zusammenfassung

Der Huchen Hucho hucho auf dem Balkan - slowenische Zusammenfassung

Der Huchen Hucho hucho auf dem Balkan - kroatische Zusammenfassung

Der Huchen Hucho hucho auf dem Balkan - Karten    jpg map 1   jpg map 2

Huchen Galerie

 

 

Verträglichkeit der Wasserkraftprojekte im Mavrovo Nationalpark mit EU-Recht

Das Ökobüro – eine Allianz der österreichischen Umweltbewegung – hat die Wasserkraftprojekte im Mavrovo Nationalpark auf ihre Verträglichkeit mit EU Gesetzgebung und Richtlinien geprüft. Der Report der Rechtsexperten ergab, dass die Projekte im hohen Maße gegen EU-Recht verstoßen. Besonders kritisch ist das Fehlen wichtiger Umweltdaten, was zu falschen und irreführender Ergebnisse in der Umweltprüfung führt. Außerdem hätte vor Einleitung des Genehmigungsverfahrens die Gesamtwirkung mehrerer geplanter Projekte im Nationalpark (insgesamt 22 Wasserkraftanlagens!) berücksichtigt werden müssen.  Dies ist nicht passiert.  

Hier der Bericht: Nature destruction under the guise of energy security? Analysing EU law compliance of HPP Plans in Mavrovo NP in Macedonia

 

 

Gewässermorphologie und Staudammplanungen

In Vorbereitung auf die Kampagne haben wir die Grundlagen erhoben: wir haben 35.000 Flusskilometer auf ihre Gewässermorphologie (strukturelle Intaktheit des Flusses)  untersucht. Das Ergebnis ist bestechend: 30 Prozent der Balkanflüsse sind in einem natürlichen Zustand, weitere 50 Prozent sind nur gering bis mäßig verändert. Das heißt, fast 80 Prozent von 35.000 Kilometern Fließgewässer sind in einem sehr guten bis akzeptablen Zustand. Das ist Höchstwert in Europa.

Auch zu geplanten Staudammprojekten im Balkan wurde eine umfassende Recherche durchgeführt.

Hier finden Sie die Studie zur Gewässermorphologie und Staudammplanung:

Balkan River Assessment Executive Summary
Balkan River Assessment
Balkan River Assessment River Catalogue

 

Auch Länder Specials wurden angefertigt:

Slovenia Croatia Bosnia & Herzegovina Serbia
Montenegro Kosovo Albania Macedonia
Bulgaria Greece Turkey  

 

 

Balkan Fische und Weichtiere

Die Arche Noah Europas ist der Balkan. Was die Fliegenfischer Europas schon lange wußten, ist nun auch wissenschaftlich erwiesen: der Balkan ist für bedrohte Fischarten das wichtigste Gebiet Europas. Das gilt ebenso für die Süßwassermuscheln und Süßwasserschnecken.

Der renommierte Fischexperte Dr. Jörg Freyhof hat in seiner Studie die Bedeutung der Balkanflüsse für die europäische Fauna nachgewiesen. 69 Fischarten kommen ausschließlich hier vor. 28% aller bedrohten Fischarten des Süßwassers leben in diesen Flüssen. Noch gravierender ist das Verhältnis bei den Weichtieren: im Adernetz des Balkans leben über 40% der gefährdeten Weichtierarten Europas.

Und noch eines wird klar gestellt: werden die Staudämme wie geplant umgesetzt, bedeutet das das Ende der Vielfalt unter Wasser. 75% aller Fischarten und 70% der Muscheln und Schnecken würden mit den durch die neuen Dämmen veränderten Lebensraum nicht zurecht kommen und entweder aussterben oder drastisch im Bestand zurückgehen.

Threatened freshwater fishes and molluscs